Erlebnisbericht Deutschlandlauf
Am 24.02.2006 organisierte die Laufgruppe wieder einen Vortragsabend für Läufer und Laufinteressierte.
Thema des Abends war ein Erlebnisbericht über den Deutschlandlauf 2005 von Kap Arkona auf der Insel Rügen nach Lörrach an der schweizerischen Grenze. In Bezug auf den Vortrag im November "Häufige Überlastungsschäden" kann man diesem Vortrag den Untertitel "Wie bekomme ich ganz sicher Überlastungsschäden und wie komme ich trotzdem ins Ziel" geben.
René Strosny - ein Bautzener, der schon einige Zeit in Stuttgart lebt, aber immer noch für den Bautzener LV "Rot-Weiss 90" e.V. startet - gehört seit langem zur Elite der deutschen Supermarathonläufer. Den Deutschlandlauf beendete er erfolgreich und kam in der Gesamtwertung auf den 2. Platz. Sein Rückstand auf den ersten betrug "nur" etwas mehr als 5 Stunden (rund 50 km), sein Vorsprung vor dem dritten ca. 13 Stunden (130 km).
Am Anfang des Berichts gab René Strosny einige eindrucksvolle Zahlen zum Deutschlandlauf: 1204 km Gesamtstrecke, entspricht 28 Marathons (an 17 Tagen!); Vorbereitungszeit: ca. ein Jahr; Jüngster Teilnehmer: 25 (der Gesamtsieger, Rene Strosny war zweitjüngster), ältester Teilnehmer 69, Altersdurchschnitt 47 Jahre; Teilnehmer am Start: 69 (10 Frauen), Teilnehmer im Ziel: 37 (2 Frauen); Kosten: 1080 Euro plus 3 Wochen Urlaub.
Der Vortrag, eine Auswahl aus den ca. 2000 Bildern, die während des gesamten Laufes durch die Betreuer entstanden sind, war nicht nur eine Reise durch Deutschland, sondern auch eine Reise durch die Welt der Gefühle: Lebensfreude, Stolz, Anspannung, Kampf gegen sich selbst und seine Schmerzen, Verzweiflung (bei vorzeitigem Ende des Laufes), Erleichterung (jeden Tag im Ziel und besonders im Gesamtziel), ... Besonders auffällig war die Herzlichkeit und Zusammengehörigkeit unter den Läufern. Ausgeschiedene Läufer sind nicht nach Hause gefahren, sondern sind bis ins Ziel mitgefahren und haben die anderen Läufer betreut.
Alle Zuhörer (das Vereinsstudio war fast voll!) zeigten große Hochachtung vor der Leistung der Läufer. Sie waren sich aber einig, dass man so eine Strapaze eigentlich nicht auf sich nehmen muss. René Strosny warnte auch davor, aus einer Bierlaune heraus an so einer Veranstaltung teilzunehmen. Es bedarf viel Erfahrung im Supermarathon und auch in Etappenläufen. Die mentale Fitness ist nicht zu unterschätzen!
Wir bedanken uns ganz herzlich bei René Strosny für diesen interessanten und unterhaltsamen Abend und wünschen ihm für seine weiteren sportlichen Ziele viel Erfolg.
Unter den Zuhörern war auch Herr Gabriel von der gleichnamigen Dachdecker- und Klempnerfirma. Er hatte es durch eine große Spende ermöglicht, dass die Läufer des BLV in Zukunft in einheitlicher Laufkleidung an den Start gehen können. Weitere Spenden kamen von Alpha Lan und Steuerbüro Borczyk. Wir danken den Firmen ganz herzlich für die Unterstützung. Die Ausgabe der Bekleidung erfolgte im Anschluss an den Vortrag. Das erste T-Shirt bekam natürlich René Strosny.