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Kalauer vom OB und jubelnde Bautzener

"Petzold, Lessing, Fichte zeigen uns im rechten Lichte" kalauert der Bautzener Oberbürgermeister Christian Schramm im Rathaussaal. Und ein "tätää" erklingt aus der Runde. Die Stimmung ist aufgeräumt.

Bautzen. Schuld ist Triathlet Maik Petzold und sein dritter Platz bei den Weltmeisterschaften. Petzold selbst schwankt zwischen Bescheidenheit und Stolz. Ersteres liegt ihm eigentlich mehr. Keiner der Weltklassetriathleten ist so nett wie der Bautzener. Maik Petzold wird nicht nur wegen seines dritten Platzes bei der WM 2009 in die Geschichte eingehen. Er wird es auch, weil er seinem Kontrahenten und späterem Weltmeister Alistair Brownlee während des Rennens die Trinkflasche gereicht hat.

Dass er dennoch kämpft bis zum Limit hat er in diesem Jahr bewiesen. Noch Ende vorigen Jahres wechselte er den Trainer. Der verordnete ihm gleich mal mehr Training. 923 Kilometer Schwimmen, 10.804 auf dem Rennrad und 3.280 zu Fuß - das ist der Jahresdurchschnitt des Triathleten. Und Trainer Wolfram Bott lobt ihn: "Er hat super durchgezogen. Auch wenn wir manchmal heftig diskutiert haben." Bott bescheinigt seinem Schützling das Können, auch die beiden vor ihm Platzierten schlagen zu können. "Maik ist auf einer Augenhöhe mit Olympiasieger Jan Frodeno und dem früheren Weltmeister Daniel Unger. Und die beiden haben es auch schon geschafft, Gomez und Brownlee zu schlagen." Jetzt visiert er Olympia 2012 an. "Da ist noch Luft nach oben." Nur Maiks Bescheidenheit, die müsse man teilweise noch überwinden.

Jetzt darf Maik Petzold sich erst einmal ins Goldene Buch der Stadt einschreiben. Freundin Nadine ist dabei. "Hinter jedem starken Mann steht eine noch stärkere Frau", sagt Maik Petzold und küsst sie. Immerhin hat sie seinen Wettkampfplänen zuliebe einen eventuellen Hochzeitstermin auf Ungewisse Zeit verschoben. Bei Olympia dabei sein will Maik Petzold sicher, darauf versteifen will er sich diesmal jedoch nicht. 2008 ist er damit gescheitert, hat knapp die Qualifikation verpasst. Sein Vertrag mit der Bundeswehr läuft noch bis 2012, sorgt dafür, dass er den Kopf fürs Training frei hat. Auch die Kreissparkasse Bautzen bleibt Sponsor. "Wir haben uns auch weiterentwickelt", sagt Renate Bohot und lacht. "Wir sind inzwischen Fans." Fans, die durchaus auffallen, wenn sie Maik Petzold durchs Land hinterher reisen und ihn anfeuern. Fans, die seine Botschafterrolle für die Oberlausitz noch verstärken.

Denn das nimmt Maik Petzold sehr ernst. Wo immer er interviewt wird, erwähnt er, dass er Bautzener ist, aus der Oberlausitz stammt. Und dass er das auch weiterhin tun will "Na klar habe ich einige gute Angebote gehabt", sagt er. "Aber mir ist es wichtig für Bautzen zu starten."

Die Bautzener danken es ihm. Begeistert wird er im Kornmarktcenter empfangen und beklatscht. Vater Reinhard steht in der Menge, den Enkel - Maiks Neffe - Pepe Emilio auf dem Arm. Die Ähnlichkeit des Vaters mit Sohn Maik ist unverkennbar. Auch charakterlich: Genau wie er schwankt er zwischen Stolz und Bescheidenheit.
Monika Lenz

Kalauer vom OB und jubelnde Bautzener Kalauer vom OB und jubelnde Bautzener
Maiks Vater Reinhard Petzold steht bescheiden mit Enkel Pepe Emilio, Sohn von Tochter Tina, inmitten der begeisterten Menge. Seinen Stolz kann er nicht verbergen.

Kalauer vom OB und jubelnde Bautzener
Der WM-Dritte Maik Petzold trägt sich in das goldene Buch der Stadt ein. Verlobte Nadine und Oberbürgermeister Christian Schramm sind sichtlich gut gelaunt.

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